Dienstag, 23. März 2010

Baumwollseil und Zugkraft

Das mit der Zugkraft lässt sich nicht einfach beantworten. Der erste Seiler, den wir hatten sagte bereits im Jahr 2001 zu uns: "Baumwollseil hält kein scheuendes Pferd auf", das will heissen, wenn sich ein panischer ausgewachsener Gaul voll 'reinlegt, bringt er jedes Baumwollseil zum reissen - und nicht nur das.

Dass der Gaul ganz anders zieht als ein Mensch, ist klar.

Auch Seilziehen sollte man damit nicht machen, weil die Kräfte, die dabei auftreten, sehr leicht unterschätzt werden und es - auch mit Nylonseilen - bei solchen Aktionen schon zu grausligen Unfällen gekommen ist.

Aber wir wollen uns ja hier mit dem erotischen Fesseln beschäftigen.

Die Seile von uns werden nicht im Labor geprüft, wenn sie die Seilerei verlassen. Das hat zwei Gründe: zum einen würde das unsere Seile stark verteuern. Und zum anderen ist das, was dabei 'rauskommt ein - Laborwert. Wenn das erste Mal ein Knoten ins Seil gemacht oder das Seil gewaschen wird, müsste man die Zugkraft bereits nach unten korrigieren.

Grundsätzlich ist es so, dass bei unseren eigenen Anwendungen im "Bondage-Bereich" noch nie ein Seil gerissen ist. Auch von anderen Anwendern haben wir das noch nicht gehört. Sofern man auf dem Boden bleibt, spielt die Zugkraft (wir sprechen hier von Seilen ab 6 mm mit Seele) wirklich keine Rolle. Bewegt man sich vom Boden weg, in Richtung Hängebondage nimmt man ja immer mehrere Seile, auf die sich das Gewicht dann gleichmäßig verteilt.

Nur eines sollte man nie machen: EIN einziges Seil zum Hängen verwenden und das womöglich noch über eine Umlenkrolle ziehen. Das tut dem Seil nicht gut und bei dieser Aktion würde ich keinem Seil trauen, das nicht wirklich für diesen Zweck gemacht ist wie z.B. Bergsteigerseil.

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